
- Artikel-Nr.: VA_221_082-085
Der US-Hersteller Voyage Audio bringt mit dem Spatial Mic als sein erstes Produkt ein Ambisonics-Mikrofon zum Einfangen räum-lich definierter Klänge: vorne/hinten, oben/unten, links/rechts – damit ist also viel mehr möglich als mit klassischem Stereo. Neulinge sind bei Voyage Audio nicht am Werk, dem Vernehmen nach haben die Ingenieure schon für andere Hersteller Mikrofone entwickelt. Geht man rein nach der Optik des Spatial Mic, dann kommt einem dabei zum Beispiel Blue Microphones in den Sinn. Doch das Spatial Mic hat mit deren klassischen USB-Mikrofonen wenig zu tun – und gleichzeitig unterscheidet es sich auch in mehreren Punkten von den bisherigen Ambisonics-Mikros Sennheiser Ambeo VR (Test in Heft 4/2017) und Røde NT-SF 1 (Heft 6/2019). Diese beiden bekannten 360-Grad-Schallwandler taugen für Ambisonics-Sounds der sogenannten ersten Ordnung, während Aufnahmen mit dem Spatial Mic Ambisonics der zweiten Ordnung ermöglicht. Die Erklärung dafür ist augenfällig: Das Ambeo VR Mic wie das NT-SF 1 haben jeweils nur vier Mikrofonkapseln eingebaut, während beim Spatial Mic gleich acht Lauscher in Form von 14-Millimeter-Mikrofonkapseln in die Umgebung horchen. Damit nämlich sind die zusätzlichen Audiosignale mit den umfangreichen Rauminformationen aufzuzeichnen, die für Ambisonics der zweiten Ordnung nötig sind. Zweiter großer Unterschied: Die Mikros von Sennheiser und Røde geben die Signale analog über jeweils vier XLR-Stecker an entsprechend geeignete Audiorecorder zur Aufnahme weiter. Ganz anders beim Spatial: Hier wird das ja sogar achtkanalige Signal digital an einen Computer übertragen – im mobilen Einsatz ist das dann meist ein Notebook.