
- Artikel-Nr.: VA_221_016-019
Dass Amateurfilmer wie Profis beim Dreh aktuell überwiegend Kameras mit Wechselobjektiven nutzen, das war vor gut zehn Jahren noch völlig undenkbar. Denn erst kurz vorher, nämlich 2009, kamen die DSLR-Hersteller Canon und Nikon auf die Idee, die Live-View-Funktion ihrer Fotokameras statt nur für das integrierte LC-Display auch für die interne Videoaufzeichnung zu nutzen: Nikon D90 und Canon EOS 5D Mark II hießen die ersten DSLR-Kameras mit HD- und Full-HD-Video. Damit bekamen Filmemacher aller Couleur plötzlich preisgünstigen Zugriff Dauf zwei gewaltige Fortschritte für Bildqualität und Bildgestaltung: einen größeren, lichtstarken Bildsensor mit Bokeh-Kreativität fast wie im Kino – und einen praktischen Wechsel-objektiv-Anschluss.Schon lange zuvor, im analogen Hi8-Zeitalter der 1990er-Jahre, hatte Canon versucht, mit seinen Prosumer-Camcordern der XL-Reihe die speziellen VL-Wechselobjektive zu etablieren – ohne durchschlagenden Erfolg. Wahrscheinlich waren Kameras wie Optiken den meisten Filmern damals noch zu teuer. Wer die Brennweite der fest eingebauten Zoomobjektive verändern oder erweitern wollte, musste zu Tele- oder Weitwinkelkonvertern greifen.