
- Artikel-Nr.: VA_120_069-071
Wer an die grüne Produktion denkt, der vermutet in erster Linie oft, dass es damit vor allem teurer wird. Doch bei genauem Hinsehen ist das gar nicht der Fall. „Grüner” zu produzieren bedeutet lediglich ein wenig mehr Arbeit; die integriert sich aber im Laufe der Zeit komplett in den Produktionsprozess, so dass sie nach einiger Zeit gar nicht mehr wahrnehmbar ist. Es geht in diesem Artikel nun nicht um große, millionenschwere TV- oder Kinoproduktionen, sondern eher um die kleinen bis mittleren Filmvorhaben, zum Beispiel für die Industrie, und auch um die Drehs auf Veranstaltungen oder Messen. Wer die komplette Kette durchdenkt, findet reichlich Potential für ein umweltgerechtes, aber auch den Geldbeutel schonendes Pro-duzieren. Ein wichtiger Punkt dabei ist das „grüne” Call Sheet. Normalerweise werden Call Sheets ausgegeben, damit an einem Drehtag jeder Beteiligte weiß, wann er wo zu sein hat. Man findet auf diesem Blatt alle Kontaktadressen, die Namen der Teammitglieder, die Drehorte und Zeiten, die zu drehenden Szenen und Transportmittel – und jetzt eben auch die Regeln bezüglich der Umweltverträglichkeit. Um einen ersten Punkt in Müllvermeidung zu machen: Ein PDF reicht auch – man muss nicht unbedingt drucken. Jeder hat heute ein Smartphone und kann ein PDF bequem lesen. Bei einem Fünf-Personen-Team mit durchschnittlich drei Schauspielern macht das acht beziehungsweise 16 Blatt pro Tag (Änderungen zählen mit) – mal zehn Drehtage (nur eine Durchschnittszahl) sind das mit Änderungen bis zu 200 Blatt Papier.